Der Hohle Stein
Eberstadt liegt am Rand des Baulands im Muschelkalk und war vor 240 Millionen Jahren von einem flachen Meer bedeckt. So konnten sich dort Massen an Muschelschalen ablagern, die im Laufe der Zeit verdichtet wurden und jetzt den Muschelkalk bilden.
Muschelkalk ist ein poröses Gestein, weil es aber dort immer wieder harte Schichten, sog. „Bänke“, gibt, konnten sich unter den Bänken Hohlräume bilden. Kohlensäurehaltiges Wasser dringt dabei durch kleine Risse im Gestein ein und wäscht den Kalk aus dem Stein. Dadurch entstehen kleine Hohlräume. Als die Hohlräume größer wurden, konnte mehr Wasser eindringen und die Räume vergrößern. So entstanden die Höhlen. Und weil Kalk sich wieder absetzt, gibt es dort auch Tropfsteine.
Einige Meter von uns entfernt liegt der Eingang zu einer Höhle mit zwei Gängen, der „Hohle Stein“ - im Volksmund auch Hexenbusch genannt. Der eine Gang endet schon wieder nach wenigen Metern, der andere verengt sich und ist nur tauchend zu durchqueren. Ja, dort muss man tauchen, weil ein Teil unter Wasser liegt. Hat man die Engstelle passiert, folgen Räume mit bis zu 5 Metern Höhe und Breite. Die größte der Hallen, der sog. „Traumland-Dom“, ist ca. 10 Meter hoch und 25 Meter lang. Derzeit sind rund 3.000 Meter Höhle vermessen, man geht aber davon aus, dass die Höhle noch viel länger ist.
Die Gans vom hohlen Stein
Alte Aufzeichnungen berichten, dass eines Tages Eberstadter Bauern eine Gans in die Öffnung des Hohlen Steines gesteckt und die Öffnung verschlossen hätten.
Tagelang sei die Gans wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Nach über einer Woche soll sie dann in einer Öffnung des Kellers im Eberstadter Amtshaus wohlbehalten aber etwas erschöpft wieder aufgetaucht sein. Andere Überlieferungen berichten, dass in eine frische Dolinenöffnung im Trockental Richtung Buchen/Hettingen ein Schwamm gefallen und Tage später an der Öffnung des Hohlen Steines wieder gefunden worden sei.
SCHÄTZFRAGE:
Wie schnell (oder langsam) wachsen Tropfsteine? 1 cm, 3 cm oder 10 cm in 100 Jahren?
